Raumklima in Büroräumen: Faktoren und Einflussmöglichkeiten
Um das Arbeiten im Büro so angenehm wie möglich zu gestalten, kommt es neben einem ergonomischen Arbeitsplatz auch auf ein gutes Raumklima an. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wovon das Raumklima abhängt und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um es zu verbessern.
Das Raumklima
Das Klima im Büro wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Dazu zählen:
- Luft- und Raumtemperatur
- Luftfeuchtigkeit
- Luftqualität
- Luftbewegung
Alle Faktoren können auf verschiedene Weise reguliert und beeinflusst sowie miteinander kombiniert werden.
Luft- und Raumtemperatur
Als wichtigster Faktor ist die Temperatur eines Raumes zu nennen. Diese wird unmittelbar wahrgenommen, sobald ein Raum betreten wird. Fällt sie zu niedrig aus, friert der Körper und die Finger werden schnell kalt. Beim Schreiben auf der Tastatur ist das sehr unangenehm. Die Lufttemperatur wird in erster Linie mit Hilfe der Heizung reguliert. Ein Thermostat, das die Temperatur automatisch regelt, ist in diesem Zusammenhang empfehlenswert.
Die Raumtemperatur sollte sich stets nach den individuellen Bedürfnissen der in einem Raum befindlichen Person richten. In einem Büro liegt die Temperatur idealerweise zwischen 18 und 24 Grad Celsius. Zu große Temperaturunterschiede sind zu vermeiden. Diese können zum Beispiel durch eine übermäßige Sonneneinstrahlung hervorgerufen werden. Im Sommer, wenn es draußen sehr warm ist, sollte die Temperatur im Inneren 26 Grad Celsius möglichst nicht überschreiten.
Achtung: Wird das Büro während der Sommermonate zur Sauna, kann sich dies negativ auf die Konzentration und die Arbeitsleistung auswirken. Bei Mitarbeitern wie schwangeren Frauen oder körperlich schwer arbeitenden Personen kann es in Einzelfällen sogar zu gesundheitlichen Schäden kommen. Um die Raumtemperatur zu senken, ist es empfehlenswert Geräte wie Drucker oder Fax, die zusätzlich viel Wärme ausstrahlen, auszuschalten, sofern diese nicht benötigt werden. Jalousien sollten bei besonders heißen Temperaturen nach Möglichkeit ganztägig heruntergelassen bleiben.
Luftfeuchtigkeit
Auch wenn sich die Raumtemperatur im Normalfall gut regeln lässt, so kann die „gefühlte Temperatur“ in einem ganz anderen Bereich liegen. Diese wird durch die Luftfeuchte beeinflusst. Bei der Luftfeuchtigkeit handelt es sich um das Verhältnis aus Sauerstoff zur vorherrschenden Feuchtigkeit in geschlossenen Räumen. Jeder Mensch empfindet sie anders. Grundsätzlich gilt jedoch: Die Raumluft sollte nicht zu trocken und nicht zu feucht sein! Eine Regulierung der Luftfeuchtigkeit ist je nach Situation zum Beispiel mit einem Luftentfeuchter oder einem Luftbefeuchter möglich.
Die Luftqualität
Die Luftqualität in einem Raum ist davon abhängig, wie hoch die Belastung durch diverse Mikropartikel und Feinstaub ist. Auch Ausdünstungen und Gerüche, die durch die im Raum befindlichen Personen hervorgerufen werden, beeinflussen die Güte der Raumluft. Im Prinzip gilt: Je höher die Belastung der Luft, desto schlechter ist ihre Qualität! Eine aktive Beeinflussung der Luftqualität ist durch verschiedene Filter möglich, zum Beispiel durch Feinstaubfilter, Aktiv-Kohle-Filter, Luftbefeuchter mit integriertem Filter oder Ionisationsgeräte.
Luftbewegung
Bei der Luftbewegung (Luftgeschwindigkeit) handelt es sich im Prinzip um den Windzug, der durch einen Raum geht. Die Luftgeschwindigkeit lässt sich zum Beispiel durch ein geöffnetes Fenster, eine Klimaanlage oder einen Ventilator beeinflussen. Ein zu starker Windzug wird im Allgemeinen als kühl wahrgenommen. Ist er zu schwach, entsteht schnell das Gefühl, dass die Luft im Raum steht und kein Sauerstoffaustausch stattfindet. In beiden Fällen fühlt es sich meist unangenehm an.
Wie wirkt sich das Raumklima auf die Gesundheit aus?
Wer im Büro oder zu Hause mit schlechtem Raumklima arbeitet, klagt nicht selten über klassische Symptome wie kalte Hände, brennende Augen, Kopfschmerzen oder Schnupfen.
Daneben sind immer mehr Menschen von dem sogenannten Sick-Building-Syndrom (kurz SBS) betroffen, bei dem die genannten Symptome gehäuft immer wieder auftreten. Diese gebäudebezogene Erkrankung hängt direkt mit einem mangelhaften Raumklima zusammen. Obwohl die genauen Ursachen der Gesundheitsstörung noch nicht ermittelt werden konnten, wird davon ausgegangen, dass überwiegend in der Luft befindliche Schadstoffe dafür verantwortlich sind. Häufig lassen die Symptome nach, sobald die Betroffenen den Raum oder das Gebäude verlassen.
Besonders Mitarbeiter in Großraumbüros sind von dem Problem betroffen. Häufig müssen Kompromisse (bzgl. Lufttemperatur etc.) eingegangen werden, wenn sich sehr viele Personen in einem Raum befinden. Hier ist es wichtig, eine gute Einigung zu erzielen, damit sich das Raumklima in einem für alle annehmbaren Bereich bewegt.
Fazit: Die Regulierung des Raumklimas ist wichtiger als angenommen
In Bezug auf die zuvor genannten Punkte wird eines deutlich: Das Klima in einem Raum sollte nicht vernachlässigt werden! Schließlich verbringen heute viele Menschen den Großteil des Tages im Büro. Ist das Raumklima schlecht reguliert, leidet die Konzentration und die Arbeitsleistung schwindet. Im schlechtesten Fall kommt es außerdem zu gesundheitlichen Problemen. Allein aus diesem Grund sollte es das Bestreben eines jeden Arbeitgebers sein, die Firmenbüros mit entsprechenden Maßnahmen und Geräten auszustatten, um das Klima auf ein gutes Niveau zu bringen.
Mit Klimaanlagen, Heizstrahlern und Ventilatoren lässt sich die Raumluft positiv beeinflussen. Luftbefeuchter und Luftentfeuchter können helfen, die Luftfeuchtigkeit je nach Bedarf im Zimmer zu regeln. Aber auch regelmäßiges und richtiges Lüften sowie Grünpflanzen am Arbeitsplatz tragen zu einer Verbesserung der Luftqualität bei. Die Pflanzen absorbieren Schadstoffe und sorgen gleichermaßen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre im Büro.
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